Der Ortsgrundriss, die Gebäude und Gässchen zeigen eine stetige Besiedlung seit der Spätantike und das Wachstum durch die Jahrhunderte. Vielfältige Baustile von der Renaissance bis heute prägen den Ort und erzeugen dessen Flair. Besonders sehenswert ist neben der Wallmauer mit der gut erhaltenen Moselbastion und der Stiftskirche, das wohl älteste bewohnte Steinhaus Deutschlands, das direkt neben der St. Martinskirche steht.
Der Name Pfalzel geht auf das lateinische Wort "palatiolum" (kleine Pfalz) zurück und bezeichnete eine palastartige Burganlage aus dem 4. Jahrhundert.
Ursprünglich befand sich an der Stelle des heutigen Ortes eine keltische Siedlung. Es wird angenommen, dass sich der Moselübergang der keltischen Handelsstraße vom Niederrhein durch die Eifel über den Hunsrück bei dem heutigen Ort Pfalzel befand.
Angelockt durch die fruchtbare Ebene und die schöne landschaftliche Lage, bauten hier die Römer einen großen Palast (Palatiolum), wahrscheinlich als Zentrum der Verwaltung eines großen römischen Landgutes. Etwa um 590 begann der Frankenkönig Chlotar II. und später sein Sohn Dagobert I. sich auf den Trümmern des römischen Palastes einen fränkischen Königshof (Villa Regia) zu erbauen, der den Merowingern und Karolingern zugleich als Palast und Festung diente.
Um 700 gründete Adula, eine Tochter Königs Dagobert II., ein Kloster für adelige Damen. Die Ostecke der römischen Palastanlage mit ihrem erhaltenen Mauerwerk diente Adula gleich nach der Gründung des Stiftes zum Bau der noch heute stehenden Stiftskirche.
Im Spätherbst 718 empfing Adula als Äbtissin im Kloster den heiligen Bonifatius. Dieser nahm den Enkel der Adula als Schüler mit sich. Später wurde der Enkel als heiliger Gregor und Bischof von Utrecht bekannt.
Der Verfall der Zucht veranlasste Erzbischof Poppo im Jahre 1027 das Damenstift aufzuheben und in ein Kanonikerstift umzuwandeln. Durch Einrichtung einer Schule trug dieses Stift erheblich zur Hebung der Kultur bei und machte Pfalzel zum geistigen Mittelpunkt der ganzen Gegend. Bei der Säkularisation im Jahre 1802 wurde das Stift aufgehoben und das Besitztum verkauft. Auf dem Westhügel der römischen Anlage erbaute sich der Trierer Erzbischof Albero um 1140 eine Burg. Nach erheblichen Erneuerungen in den Jahren 1250 bis 1286 diente die Burg den Trierer Erzbischöfen als Sommerresidenz. Bei Streitigkeiten mit der Stadt Trier regierten Fürsten von Pfalzel aus das Kurfürstentum. Mehrfach diente die immer stärker werdende Burg als Stützpunkt bei kriegerischen Auseinandersetzungen. So errichtete Erzbischof Kuno von Falkenstein um 1370, anlässlich einer Auseinandersetzung mit dem Trierer Stadtgrafen, in Pfalzel eine Zollstelle. Mittels einer starken Kette, welche quer die Mosel gespannt war, wurden alle von und nach Trier fahrenden Schiffe zur Zollzahlung angehalten. Gleichzeitig wurde die Burg mit dem inzwischen zur Stadt gewordenen Pfalzel durch eine starke Mauer befestigt. Hierdurch - und infolge Errichtung eines kurfürstlichen Amtes (jetziges Gemeindehaus in der Residenzstrasse) und einer Münze - erlangte die Stadt Pfalzel trotz der Nähe zu Trier eine große Bedeutung. Im Jahre 1552 brannte Albrecht von Brandenburg in seinem Kampf gegen Erzbischof Johann IV. die Burg und die Stadt Pfalzel nieder. Sie wurde aber wieder aufgebaut. In den Jahren 1673-74 haben französische Truppen die Burg stark beschädigt und im Jahre 1678 schließlich, zusammen mit der Stadt vollständig niedergebrannt. Burg und Festung wurden danach nicht wieder aufgebaut.
(Quelle: www.pfalzel.de)